Walter Bud (* 1. August 1890 in Leipzig; † 11. Mai 1915 im Gefecht bei Roclincourt) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben
Der Sohn des jüdischen Kaufmanns Adolf Bud und dessen Ehefrau Anna, geborene Ruthenburg (* 8. November 1860 in Lüppedorf; † 17. Mai 1921 in Leipzig), wuchs mit seinem älteren Bruder Hans Bud (* 18. März 1887 in Leipzig; † 16. Januar 1913 in Dresden) im Leipziger Waldstraßenviertel auf und besuchte von Ostern 1901 bis 1910 das König-Albert-Gymnasium seiner Heimatstadt. Nach der mit Auszeichnung bestandenen Reifeprüfung widmete er sich wie sein älterer Bruder zunächst dem Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Dresden.
Seiner Neigung und Begabung folgend, wechselte er jedoch nach kurzer Zeit an die Kunstakademie Dresden, um sich im Porträt- und Aktzeichnen ausbilden zu lassen.
Ab April 1913 war er Schüler von Hermann Groeber und Peter Halm an der Münchner Kunstakademie. Anschließende Studienreisen nach Italien brachten ihm reiche künstlerische Anregungen.
Walter Buds künstlerisches Werk umfasst hauptsächlich Radierungen, von denen Hermann Voss eine Anzahl für die Grafische Sammlung des Museums der Bildenden Künste in Leipzig erwerben konnte.
Der Erste Weltkrieg beendete Walter Buds weitere künstlerische Entwicklung. Er fiel als Unteroffizier eines Infanterieregiments der 6. Königlich Bayerischen Reserve-Division in der Zweiten Flandernschlacht während des Gefechts bei Roclincourt durch einen Kopfschuss. Sein Grab befindet sich auf der Kriegsgräberstätte der Gemeinde Saint-Laurent-Blangy im Département Pas-de-Calais.
Der Leipziger Kunstverein widmete Walter Bud vom 11. Juli bis zum 1. August 1915 eine Gedächtnisausstellung im Vortragssaal des Museums der bildenden Künste, die neben den vom Museum bereits zu Lebzeiten des Künstlers erworbenen Grafiken weitere gezeichnete und radierte Porträts, Karikaturen, seine Skizzenbücher aus dem Felde, in denen er seine Kriegseindrücke mit Bleistift festgehalten hatte, sowie ergänzend zwei Walter-Bud-Porträts seines Künstlerfreundes Leo Rauth beinhaltete.
In einer limitierten Auflage von 20 Stück veröffentlichte die Leipziger Kunsthandlung P. H. Beyer & Sohn 1922 eine Mappe mit 12 Original-Radierungen von Walter Bud, gedruckt auf Japanpapier. Das Vorwort verfasste Karl Ettlinger. Ein Exemplar befindet sich heute in der Thomas J. Watson Library des Metropolitan Museum of Art in New York.
Nachruf
Robert Corwegh schrieb anlässlich der Walter-Bud-Gedächtnisausstellung einen berührenden Nachruf auf den früh verstorbenen Künstler:
Werke (Auswahl)
Literatur
- Bud, Walter. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 343 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Volker Frank: Bud, Walter. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 15, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22755-8, S. 11.
- Christian Lenz u. a. (Bearb.): Deutsche Künstler von Marées bis Slevogt. Hirmer, München 2003 (= Bayerische Staatsgemäldesammlungen München: Gemäldekataloge, Band 8), ISBN 3-7774-9780-0.
Weblinks
- Matrikeleintrag Walter Bud Akademie der Bildenden Künste München
- Katalog 61: Versteigerung neuer Handzeichnungen, Originalgraphik und Gemälde aus den Sammlungen S.-Melbourne und N.-Leipzig. P.H. Beyer & Sohn, Leipzig 1931
Einzelnachweise

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